Sängerball 2010 MT

Für ihre Dirigentin singen Männer sogar auf Lettisch
Liederkranz und Frauenchor feiern Sängerball

Cloppenburg (ah) – Der „Cloppenburger Liederkranz” Männergesangverein von 1839“ und der Frauenchor Cloppenburg hatten zum 171. Sängerball in die Cloppenburger Stadthalle geladen, und über 200 Gäste feierten mit den Sängerinnen und Sängern zu Beginn des neuen Jahres einen stimmungsvollen Ballabend.
„Sing mit mir“ hieß die musikalische Aufforderung, mit der beide Chöre ihr unterhaltsames Programm eröffneten. Unter der Leitung von Dirigentin Daiga Reitere verblüfften die Sänger dabei unter anderem mit dem lettischen Volkslied „Aiz Kalina“. Die Sänger stellten dabei ihre sprachliche Vielseitigkeit unter Beweis und sangen große Passagen des traditionsreichen Liedes in lettischer Sprache, eine kleine Hommage an ihre Chorleiterin. Der „geplante Stoßseufzer“ zum Ende des Liedes sorgte für eine humorvolle Einlage und einem anschließenden Beifallssturm der Gäste.
Ebenfalls gut vorbereitet hatte sich der Frauenchor unter der Leitung von Lilja Malinowski. Das „Feuerwerk der guten Laune“ von Johann Strauß saß ebenso bombensicher wie der Soloauftritt von Doris Lehmann, welcher dem starken Applaus nach zu rechnen der musikalische Höhepunkt des Abends war.
Mit „Meine Lippen, sie küssen so heiß“ aus der Feder von Franz Lehár und „Eine Nacht in Venedig“ aus der gleichnamigen Operette von Johann Strauß bekam sie am Ende verdientermaßen sogar stehend Beifall ebenso wie Hans Osterbrink, der die Gäste mit seinen Parodien von Otto Reutter zu wahren Beifallstürmen hinriss.
Für den Männerchor war es der erste Ball nach den Jubiläumsfeiern 2009, für den Frauenchor aber gleichzeitig der Auftakt für das 80-Jährige Chorjubiläum in diesem Jahr. Überrascht zeigten sich die Mitglieder des Frauenchores, als ihnen der Liedervater des Männerchores, Claus Schomakers, rote Rosen überreichte und vorab gratulierte. „Da fehlen mir doch glatt die Worte“, freute sich Liedermutter Inge Wempe angesichts der charmanten Geste.
Etwas belustigend wirkte dabei das Schild „75 Jahre Frauenchor“, welches neben der Bühne hing. „Da ist wohl jemand etwas zu bequem gewesen. Wir Sänger stehen jedenfalls zu unserem Alter“, sagte ein Chorsänger humorvoll hinter vorgehaltener Hand.

Quelle: MT vom 11.01.2010